Kommentar: Der große Corona-Maskenball
von Andreas Richter
Inzwischen haben alle Bundesländer eine Maskenpflicht eingeführt. Damit zwingen sie ihre Bürger, in den öffentlichen Verkehrsmitteln oder beim Einkaufen eine Maske zu tragen oder Mund und Nase sonst irgendwie zu bedecken. Ziel ist es, die weitere Ausbreitung der Krankheit COVID-19 zu unterbinden.
Die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen lässt sich bezweifeln. Zum einen ist da die Wirksamkeit der Masken. Grundsätzlich sind diese zwar geeignet, die Verbreitung des Virus wenigstens aufzuhalten. Doch selbst die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt den Gebrauch von Gesichtsmasken nur unter bestimmten Bedingungen.
Die Maske bzw. der Mund- und Nasenschutz muss richtig angewendet und trocken und sauber gehalten bzw. regelmäßig gewechselt werden. Das gelingt selbst medizinischem Personal oft nicht. Beim Dauergebrauch durch Normalbürger könnten unsachgemäß verwendete Masken nach Meinung von Fachleuten letztlich mehr zur Verbreitung von Viren und Bakterien beitragen als zu deren Eindämmung. Der Schaden könnte also in medizinischer Hinsicht größer sein als der Nutzen.
Zum anderen deuten die verfügbaren Daten darauf hin, dass die Ausbreitung der Epidemie bereits durch das Verbot von Großveranstaltungen Anfang März entscheidend verlangsamt wurde, was übrigens auch das Festhalten an den erst danach verhängten Lockdown-Maßnahmen fragwürdig erscheinen lässt. Die Maskenpflicht, wenn sie überhaupt grundsätzlich sinnvoll ist, käme demnach fast zwei Monate zu spät.
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Und dann ist da noch der psychologische Aspekt: Die verordnete Massenmaskerade wird dazu beitragen, Angst und Unsicherheit in der Gesellschaft weiter zu schüren. Kommunikation und soziale Interaktion werden erschwert, das Individuum weiter auf sich zurückgeworfen. Der psychischen Gesundheit vieler Menschen schadet das.
Was soll der Spuk also? Es geht den Ländern offenbar darum, entschlossenes Handeln zu demonstrieren, ob dieses Handeln sinnvoll ist, spielt wohl nur eine untergeordnete Rolle. Und dann wirkt der Herdenzwang: Ist der erste vorgeprescht, müssen die anderen folgen, dafür sorgen im Zweifel die wie gleichgeschaltet wirkenden "Qualitätsmedien". Staatlicher Zwang erscheint hier wie ein Versuch, Tatkraft zu demonstrieren, wo in Wirklichkeit nur Ahnungslosigkeit herrscht.
Was bleibt also von der Maskenpflicht? Bis auf weiteres werden sich die Menschen im öffentlichen Raum maskiert gegenübertreten und nicht mehr sehen können, ob ihr Gegenüber lächelt oder nicht. Gerade bei steigenden Temperaturen wird auch das Maskentragen selbst zur Qual, die Maske selbst entwickelt sich bei Dauergebrauch zum idealen Biotop für alle möglichen Viren, Bakterien und Pilze.
Was all das mit den Menschen anstellt, lässt sich bislang nur ahnen. Letztlich verfestigt auch diese Maßnahme den Eindruck, dass die Folgen staatlichen Handelns in der Corona-Krise die Gesellschaft mehr zum Negativen verändern werden als das Virus selbst und die von ihm übertragene Krankheit.
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