Zweifel an Medienberichten: Giftanschlag auf Abramowitsch und Mitglieder der Friedensdelegation?
Drei Teilnehmer der russisch-ukrainischen Friedensverhandlungen sollen Anfang des Monats vergiftungsähnliche Symptome verspürt haben, schrieb die US-Zeitung Wall Street Journal am Montag. Eines der Opfer soll der russische Geschäftsmann Roman Abramowitsch gewesen sein. Auch die für ihre guten Geheimdienstverbindungen bekannte Plattform Bellingcat berichtete darüber.
Demnach soll sich der 55-jährige Geschäftsmann am 3. März in Kiew mit Rustem Umerow getroffen haben, einem Mitglied der Werchowna Rada, der ebenso an den Friedensverhandlungen mit Russland beteiligt war. Nach dem Treffen sollen die Teilnehmer über Augenschmerzen und eine Hautentzündung geklagt haben. Die Symptome hielten bis zum nächsten Morgen an. Abramowitsch soll kurzzeitig sein Sehvermögen verloren haben.
Den Journalisten zufolge sollen die Symptome wahrscheinlich durch eine Vergiftung mit einem chemischen Giftstoff verursacht worden sein, der nicht genau festgestellt werden kann. Laut Bellingcat hatten alle drei Opfer vor dem Auftreten der Symptome nur Wasser und Schokolade konsumiert. Ein viertes Mitglied der Delegation soll dasselbe gegessen, aber keine derartigen Symptome entwickelt haben.
Die Quellen des Wall Street Journal vermuten, dass die Vergiftung in Moskau inszeniert worden sei, um die Friedensverhandlungen zu stören. Eine Bestätigung dafür gibt es nicht.
Der US-Geheimdienst steht den Berichten skeptisch gegenüber und vermutet, dass die Symptome eher auf Umweltfaktoren zurückzuführen sein könnten, berichtete Reuters unter Berufung auf einen US-Regierungsbeamten. "Der Geheimdienst weist darauf hin, dass es sich um eine Umweltvergiftung handelte", sagte der Beamte, der anonym bleiben wollte, ohne näher darauf einzugehen.
Auch der ukrainische Präsidentenberater Michail Podoljak, der an den Gesprächen beteiligt ist, sagte zu Reuters, dass es diesbezüglich viele Spekulationen und Verschwörungstheorien gebe. Der als Opfer erwähnte Rustem Umerow schrieb, dass mit ihm alles in Ordnung sei:
"Mir geht es gut. Dies ist meine Antwort auf all die Klatsch-Nachrichten, die sich verbreiten. Bitte vertrauen Sie keiner nicht verifizierten Information. Auch bei uns läuft ein Informationskrieg".
Abramowitsch selbst äußerte sich noch nicht zu den Berichten. Der russische Ölmagnat, der bislang in Großbritannien lebte und den Fußballklub Chelsea besaß, soll als Vermittler zwischen dem Kreml und Kiew an der Lösung des Ukraine-Konflikts beteiligt sein. Er ist auch – bei offensichtlich guter Gesundheit – zu den Friedensgesprächen nach Istanbul am heutigen Dienstag gereist.
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