Europa

Bericht: Finnland schließt zweisprachige Schulen an Grenze zu Russland

Einem Bericht zufolge will Finnland zum Ende des nächsten Schuljahres mehrere Schulen schließen, an denen in finnischer und russischer Sprache unterrichtet wird. Die Schulleitung bedauert, davon nur zufällig erfahren zu haben. Insgesamt sind etwa 700 Kinder betroffen.
Bericht: Finnland schließt zweisprachige Schulen an Grenze zu RusslandQuelle: Gettyimages.ru © Borisenkov Andrei

Die finnisch-russische "Schule Ostfinnlands", ein Netzwerk zweisprachiger Bildungseinrichtungen in den Grenzstädten Imatra, Joensuu und Lappeenranta, soll zum Ende des Schuljahres 2024/2025 geschlossen werden. Darüber berichtet die Zeitung Wedomosti unter Berufung auf ein Schreiben der Schulleiterin Katri Anttila, den die Eltern im Januar erhalten haben. Demnach sei die mögliche Schließung nicht im Voraus besprochen worden und für die Leitung eine "völlige Überraschung und ein Schock" gewesen.

In einem Interview mit dem Internetportal Fontanka sagte Antilla, die Schule habe von entsprechenden Plänen "zufällig im Internet gelesen". "Alles wurde im Geheimen vorbereitet, sie haben nicht mit uns gesprochen, wir haben es nur aus der Presse erfahren", beklagte sie.

Die "Schule Ostfinnlands" wurde im Jahr 1997 gegründet. Rund 700 Kinder werden dort ab der ersten Klasse auf Finnisch und Russisch unterrichtet. Die Schulen beschäftigen rund 70 Mitarbeiter, die alle "ihre Arbeit verlieren werden".

Durch die Schließung der Landgrenze zu Russland Ende 2023 werde es in Finnland in den traditionellen Bereichen Tourismus und Handel keinen Bedarf mehr an Fachkräften mit Russischkenntnissen geben, fuhr Antilla fort. In den Bereichen Journalismus, Verteidigung und Cybersicherheit würden sie jedoch weiterhin benötigt. "Wir sind überzeugt, dass sich die Zeiten ändern und der Bedarf an Russischkenntnissen in Finnland in Zukunft steigen wird", betonte sie.

Die Behörden von Lappeenranta begründen das Vorhaben mit dem Ziel, das Bildungssystem zu reformieren und Geld zu sparen. Ein Vertreter der Stadtverwaltung sagte, dass die Schließung der Bildungseinrichtungen der Kommune mehr als eine Million Euro einsparen werde, die "für andere Schulen" in der Stadt verwendet werden könnten. Der finnische Rundfunksender Yle berichtete, dass es noch andere Gründe für die Schließung gebe, darunter sinkende Schülerzahlen und eine abnehmende Begeisterung für die russische Sprache. Demnach wählten im Jahr 2022 in Joensuu und Mikkeli mehr als 100 Schüler Russisch als Nebenfach, während es im Jahr 2023 weniger als 30 waren.

Die Landgrenze zwischen Finnland und Russland ist seit Mitte Dezember 2023 auf Initiative der finnischen Seite geschlossen. Helsinki hatte die Maßnahme mit dem Zustrom illegaler Einwanderer begründet und Moskau vorgeworfen, dafür verantwortlich zu sein. Der Kreml wies die Anschuldigungen zurück. Anfang Januar verlängerte Finnland die Grenzschließung bis zum 11. Februar 2024.

Im Dezember 2023 hatte der russische Präsident Wladimir Putin erklärt, Moskau habe keine Probleme mit Helsinki gehabt, bis das Land "in die NATO hineingezogen" worden sei.

Mehr zum Thema - Finnland verlängert Grenzschließung zu Russland

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.