EU-Staaten verschleppen Untersuchung zur Nord-Stream-Sabotage
Wie der Blog Lost in Europe in einem aktuellen Beitrag ausführt, steht es schlecht um die Chancen für eine Aufklärung des Anschlags auf die Ostsee-Pipeline Nord Stream. Berichte aus Kopenhagen und Berlin würden darauf hindeuten, dass die Ermittlungen eingestellt werden sollen.
Zuvor hat die Nord Stream AG mitgeteilt, es gebe jeweils zwei drei bis fünf Meter große Krater, die rund 250 Meter voneinander entfernt sind. Der dazwischenliegende Teil des ersten Strangs der Pipeline sei zerstört.
Wie Gazprom berichtet, sei ein Strang der Pipeline von Nord Stream 2 nicht zerstört worden. Der Druck sei stabil. Die Leitung könne in Betrieb genommen werden. Dies lehnte jedoch unter anderen Bundeskanzler Olaf Scholz mit Hinweis auf die fehlende Zertifizierung von Nord Stream 2 ab.
Die Nord Stream AG hat zudem Untersuchungen in der schwedischen Wirtschaftszone angekündigt. Für Untersuchungen in dänischen Gewässern liegt keine Genehmigung vor. Lost in Europe deutet das als die Verweigerung Dänemarks gegenüber weiteren Untersuchungen.
Die Nord Stream AG plant dessen ungeachtet die Begutachtung von einem Spezialschiff aus. "Wir planen ein Spezialschiff einzusetzen, das uns weiteren Aufschluss über den Zustand unserer Anlagen geben kann", sagte Ulrich Lissek, Sprecher der Nord Stream 2 AG nach Angaben der Welt. Lissek fügte jedoch einschränkend hinzu, dass das Chartern eines Schiffes wegen der gegen die Nord Stream AG verhängten Sanktionen schwierig werden dürfte.
Zuvor war bereits bekannt geworden, dass es aus Geheimhaltungsgründen keine gemeinsamen Ermittlungen von Deutschland, Schweden und Dänemark geben wird. Eine Beteiligung des russischen Staatskonzerns Gazprom als Hauptgeschädigter des Anschlags wurde ebenfalls ausgeschlossen.
Russland hat unterdessen schwere Anschuldigungen gegen Großbritannien erhoben. Moskau macht die britische Kriegsmarine für die Anschläge auf die Pipeline verantwortlich. Großbritannien weist die Anschuldigung zurück. Eine SMS an US-Außenminister Blinken von der ehemaligen britischen Premierministerin Liz Truss mit den Worten "It's done" unmittelbar nach dem Anschlag heizten die Spekulationen über eine Beteiligung Großbritanniens weiter an. Moskau hat unterdessen Großbritanniens Botschafterin Deborah Bronner einbestellt. Über den genauen Inhalt des Gesprächs wurde nichts bekannt.
Der russische Sicherheitssekretär Nikolai Patruschew führt gegenüber Ria Nowosti aus:
"Man kann die Textnachricht nicht ignorieren, mit der sich die britische Premierministerin Liz Truss eine Minute nach der Sprengung der Pipelines sofort bei US-Außenminister Antony Blinken meldete."
Die Abläufe deuten insgesamt darauf hin, dass Lost in Europe mit seiner Interpretation recht behält. Die beteiligten EU-Staaten haben kein Interesse an einer Aufklärung und lassen die Ermittlungen sabotieren.
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