Wirtschaft

Warren Buffett: "Maßnahmen des Zweiten Weltkriegs" als Strategie zur Lösung des Klimawandels?

Auf der öffentlichen Jahreshauptversammlung seines Milliardenunternehmens hat Buffett an historische Wege erinnert, gesellschaftliche Probleme in Krisenzeiten zu lösen. Dem entgegen stehen aber individuelle Gesetze und konträre Wahrnehmungen – "Kriegsmaschinerie" als strategische Lösung?
Warren Buffett: "Maßnahmen des Zweiten Weltkriegs" als Strategie zur Lösung des Klimawandels?© Screenshot: Webseite CNBC

Von Bernhard Loyen

Jedes Jahr finden Zehntausende Aktionäre und Interessierte ihren Weg zur Berkshire-Hathaway-Hauptversammlung der beiden Besitzer und Milliardäre Warren Buffett und Charlie Munger. Buffett ist mittlerweile 92, sein Kompagnon Munger 99 Jahre alt.

Im Rahmen einer siebenstündigen Fragerunde stellten sich aktuell Buffett und Munger den Fragen der diesmal rund 50.000 Zuschauer in der Kongresshalle in Omaha (USA). Die in einzelne Kapitel unterteilte Veranstaltung lautete dabei im 16. Themenblock: "Versorgungsunternehmen in Berkshire setzen auf saubere Energie, aber koordinierte nationale Anstrengungen sind erforderlich". 

Gregory E. Abel, ein kanadischer Geschäftsmann sowie Vorsitzender und CEO von Berkshire Hathaway Energy, unterstützte erläuternd die Beantwortung von Fragen zu kommenden "klimafreundlichen" und "klimaneutralen" Lösungen in Bezug dringender Reformationen der US-Wirtschaft. Für Abel "stehe außer Frage, dass sich rund um den Globus und, wie Warren [Buffett] bereits erwähnte, auch in den USA eine Energiewende" vollziehen würde. Der Energy-CEO wünsche sich aktuell, dass "wir hier in den USA zumindest einen klaren Plan haben, wie wir das angehen wollen", und bezog sich dabei natürlich auf sich anbietende Investitionsfelder. Aktuell seien die Verantwortlichkeiten hinderlich und störend auf alle 50 Bundesstaaten individuell verteilt, was wiederum Investitionen und daraus resultierende "Umbaumaßnahmen" aufgrund separater gesetzlicher Hürden maßgeblich erschweren würde.

Abel führte dann weiter geplante wie auch schon durchgeführte Milliarden-Investitionen und damit verbundene "Transformationen" seitens Berkshire Hathaway im Energiesektor aus.

Buffett ergänzte unmittelbar anschließend zum Thema, da dieses für ihn "so wichtig ist", er könne aktuell nicht einschätzen, "ob unsere Regierungsform überhaupt ideal ist, um das Problem zu lösen", das er beschreibe.

"Wir haben es ein einziges Mal gelöst. Im Zweiten Weltkrieg haben wir ein Land [die USA] übernommen [sic!], das halbwegs auf der Stelle trat",

sagte Buffett und erläuterte dann seine Erfahrungen und Maßnahmen jener Zeit:

"Und wir befanden uns in einem Weltkrieg. Und was wir in einem Weltkrieg taten, war, dass wir einen Haufen Leute für einen Dollar im Jahr nach Washington holten. Ich weiß nicht, ob es Sidney Weinberg oder Goldman Sachs war (...) Und wir gaben ihnen enorme Macht, um die Ressourcen der Vereinigten Staaten neu auszurichten, um das Problem zu lösen, mit dem sie konfrontiert waren, nämlich eine Kriegsmaschinerie aufzubauen.

Und was sie taten, war, dass sie Henry Kaiser fanden und ihm sagten, er solle Schiffe bauen. Und sie gingen zur Ford Motor Company und sagten: 'Du baust Panzer und ein paar Flugzeuge.' Und sie ordneten das Industrieunternehmen der Vereinigten Staaten auf eine unglaubliche Weise neu."

Buffett vermittelte damit den Eindruck hinsichtlich des "drohenden Klimawandels" und diesbezüglicher "dringender" Strategien in der "Transformation des Energiesektors", dass politische Entscheider der Gegenwart Erfahrungen einer "Kriegsmaschinerie" in der Bewältigung des vermeintlichen Problems nutzen könnten. Oder für die Investoren besser sollten? Buffett fragte je nach Blickwinkel provokativ oder berechtigt seine Zuhörerschaft:

"Aber können wir das in Friedenszeiten schaffen, wenn wir 50 Staaten [der USA] haben und sie zur Zusammenarbeit bringen müssen?"

Diese Frage wäre dahingehend berechtigt, da in der Ausnahmesituation in den 1940er-Jahren der USA die damaligen Reformer und Entscheider "die Macht der Bundesregierung" besaßen. Buffett bedauerte vor den rund 50.000 Zuhörern:

"Und Sie können Befehle erteilen. Aber Sie können nicht bestimmen, wohin das Kapital fließt. Das ist das andere Ende. Und wissen Sie, wir versuchen, es mit Steueranreizen und all diesen Dingen zu erreichen. Aber wir haben nicht die Einheit des Ziels und die Maschinerie geschaffen, die im Zweiten Weltkrieg funktionierte, als im Grunde jeder, der Meinung war, dass es seine einzige Aufgabe sei, den Krieg zu gewinnen."

Decodiert: Das vermeintliche Problem – international medial-politisch unisono im Dauerfeuer vermittelt – eines fortlaufenden, seit Jahren prognostizierten, angekündigten, bereits vor der Haustür stehenden und dabei stetig dynamisierenden "Klimawandels" stellt für Buffett demnach eine kriegsähnliche Situation dar. Forciert formuliert: "Die USA brauchen 'Kriegsstrategie' für saubere Energie", so das Magazin Focus resümierend zu der Buffett-Munger-Veranstaltung titelnd. Der Artikel lautet: "Warren Buffett will grüne Revolution mit 'Kriegsstrategie' durchsetzen".

Sehr aufschlussreich endete der Monolog Buffetts zu diesem Themenkomplex wörtlich:

"Und wir haben herausgefunden, wie wir unsere industrielle Kapazität nutzen können, um die Achsenmächte zu besiegen. Und wie kann man das mit dem heutigen demokratischen System wiederherstellen? Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Antwort weiß. Aber ich bin mir sicher, dass ich das Problem kenne. Und ich denke, wenn man einen Notfall hat, muss man das Energiesystem der Vereinigten Staaten wirklich umgestalten."

Wer bei der Nutzung "industrieller Kapazitäten" jedoch alles auf der Strecke blieb, zu Tode kam, spielt in Buffetts Welt der optimalen Gewinnmaximierung kein Thema. Der Focus-Artikel fasst erfreulich realistisch zusammen:

"Lektion: Buffetts Ansicht ähnelt eher grünen Umbauplänen als marktnahen Klimalösungen. Eine Heizungstausch-Pflicht, wie in Deutschland geplant, wäre nach seinen Plänen noch ein vergleichbar geringer staatlicher Eingriff."

Der Begriff, also die Befürchtung und Mutmaßung eines rein provozierten energiepolitischen "Maßnahmenkrieges" der Ampelkoalition gegen die eigenen Bürger, inklusive der Zerstörung von Privateigentum und Biografien, stellt damit nicht unbedingt mehr eine Verschwörungstheorie dar. Das deutsche "Wärmepumpen-Flaggschiff" Viessmann durfte schon einmal in Richtung eines möglichen Schlachtfelds gen USA ablegen. Kanzleramt sei Dank. Demgegenüber kündigt das deutsche Rüstungsunternehmen Rheinmetall an, in das "Geschäft mit Wärmepumpen" einsteigen zu wollen.

Wir leben damit nachweislich bereits auch in Deutschland in Krisen- und Kriegszeiten, auf offenen wie auch noch verdeckten und unbekannten Schlachtfeldern. Daher muss es leider erneut in der deutschen Geschichte nachdrücklich heißen: "Wehret den Anfängen!"

Mehr zum Thema - Keine Satire: Rüstungskonzern Rheinmetall will ins Wärmepumpengeschäft einsteigen

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