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Podoljakas Wochenrückblick: Todeskampf der ukrainischen Garnison von Artjomowsk naht dem Ende

Am Ende der nun vergangenen 6. Kalenderwoche 2023 vom 6. bis zum 12. Februar bleibt dem ukrainischen Aufgebot in der Stadt Artjomowsk, dem einzigen logistischen Knotenpunkt dieses Kalibers im Donbass, der noch unter Kiews Kontrolle verbleibt, lediglich eine Versorgungsstraße, die es mit dem Rest der ukrainischen Streitkräfte verbindet. Noch Ende vorletzter Woche waren es immerhin drei, merkt Juri Podoljaka an.

Am Frontabschnitt Charkow-Swatowo in Höhe Kupjansk konnten derweil russische Truppen den ukrainischen Brückenkopf am Ostufer des Flusses Oskol nahe der Ortschaft Dwuretschnoje zerschlagen und unter Gefechten erfolgreich zum Fluss vorstoßen: Dazu führt Podoljaka aus:

"Gleichzeitig hat das russische Militär in der nun vergangenen Woche eine lokale Offensivoperation in der Nähe von Kupjansk abgeschlossen. Dabei hat es das Ostufer des Oskol in der Nähe der Ortschaft Dwuretschnoje vom Gegner gesäubert und kontrolliert nun etwa 12 bis 15 Kilometer des Flussufers. Nun bedroht es Kupjansk immer stärker vom Norden her."

Was die Lage um Artjomowsk angeht, resümiert Podoljaka:

"Und es wird zunehmend klar, damit hat Russland es nicht nur auf Artjomowsk, sondern auch auf Tschassow Jar abgesehen. In der nun vergangenen Woche erreichten die russischen Truppen bereits die Außenbezirke dieser Stadt und verwickelten den Gegner dort in Kämpfe."

Am südlichen Fronabschnitt bei Donezk war Russland in der Gegend von Marjinka in der Offensive, und vereinzelte Erfolge konnten die russischen Truppen bei Wodjanoje und Opytnoje verzeichnen. Allerdings gab es auch Rückschläge:

"In der Höhe von Ugledar scheiterte der Versuch, die Offensive weiter auszubauen. Leider wurde hier eine russische Fahrzeugkolonne abgepasst und zusammengeschossen. Das brachte die Offensivaktionen hier weitgehend zum Erliegen. Der Gegner zog hier Reserven zusammen und versuchte sich seinerseits an einem Gegenangriff. Dies jedoch ebenso erfolglos."

Juri Podoljaka ist ein ukrainischer politischer Blogger (auf Youtube hatte sein Kanal vor der Löschung durch die Verwaltung der Plattform 2,6 Millionen Abonnenten) und Journalist aus Sumy (er wohnt seit dem Jahr 2014 im russischen Sewastopol), dessen Einsichten im Zeitraum um den Beginn der Intervention in den russischen Medien zunehmend gefragter wurden. Seine Analyseausgaben warten mit nur wenigen Zahlen auf – dafür vermittelt er durch Arbeit mit Karten aber ein gutes Verständnis vom räumlichen Umfang der jeweiligen Entwicklungen und bietet dann und wann kurzfristige Prognosen.

An Quellen bemüht Podoljaka einerseits offen zugängliche Daten: Dies sind Meldungen von Augenzeugen in den sozialen Medien sowie Meldungen des russischen, aber auch des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Andererseits gibt er Insiderquellen an: Neben solchen in den Volksmilizen und Sicherheitsorganen der russischen Volksrepubliken Donezk und Lugansk seien dies solche in den ukrainischen Sicherheits- und Regierungsbehörden, die er aufgrund alter Beziehungen aus der Zeit als ukrainischer Journalist noch zu unterhalten erklärt. Um es mit dem aktuellen Jargon der Aufklärungsdienste auszudrücken, ist Juri Podoljaka also vornehmlich ein OSINT-Analyst.

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