International

UNO äußert gegenüber Kiew Besorgnis über Video von Erschießung russischer Gefangener

Ein im Internet veröffentlichtes Video zeigt angeblich, wie ukrainische Soldaten russische Gefangene erschießen. Das russische Ermittlungskomitee werde den Vorfall untersuchen. Die UNO erklärte, sie habe das Video gesehen und halte es für authentisch.
UNO äußert gegenüber Kiew Besorgnis über Video von Erschießung russischer GefangenerQuelle: Gettyimages.ru © Pavlo Palamarchuk

Das Büro des Hohen Kommissars für Menschenrechte (OHCHR) glaubt, dass das Videomaterial der Erschießung russischer Kriegsgefangener durch das ukrainische Militär authentisch ist, sagte die Sprecherin der Organisation, Marta Hurtado, gegenüber TASS.

Sie fügte hinzu, dass das OHCHR gegenüber dem ukrainischen Verteidigungsministerium seine Besorgnis über die Misshandlung russischer Kriegsgefangener, "einschließlich angeblicher Tötungen", zum Ausdruck gebracht habe.

Das Video wurde Anfang Februar im Internet veröffentlicht. Das russische Ermittlungskomitee erklärte, das Video zeige "ukrainische Nationalisten, die aus nächster Nähe mit automatischen Waffen auf angeblich drei russische Kriegsgefangene schießen". Die Behörde werde den Vorfall untersuchen.

Für die Erschießung machte das russische Außenministerium die "westlichen Kuratoren" in Kiew verantwortlich, die "eine Generation von Ukrainern herangezogen haben, die von Hass und nationaler Überlegenheit besessen ist". Das Ministerium bezeichnete die Reaktion der internationalen Organisationen auf den Vorfall als beschämend. In einer Erklärung des Ministeriums heißt es:

"Beschämend ist das Schweigen der spezialisierten internationalen Strukturen, die Professionalität und Objektivität gegen den Wunsch eingetauscht haben, den USA und anderen westlichen Ländern zu dienen."

Im November letzten Jahres tauchte im Internet ein Video auf, das einen Maschinengewehrschützen mit einer gelben Armbinde am Ärmel zeigt, der auf ein Gebäude zielt, aus dem Menschen in russisch aussehenden Militäruniformen herauskommen und sich auf den Boden legen. Am Ende des Videos rennt jemand um die Ecke des Gebäudes, das Bild beginnt zu wackeln und der Clip wird abgeschnitten. Ein zweites Video, das von einer Drohne an einem ähnlichen Ort aufgenommen wurde, zeigt zwölf Leichen in der gleichen Kleidung, die in Blutlachen liegen.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte nach diesen Veröffentlichungen, sie zeigten, wie Soldaten der ukrainischen Streitkräfte russische Kriegsgefangene in Makejewka in der LVR hinrichteten. Das russische Ermittlungskomitee leitete ein Strafverfahren wegen Mordes ein. Die russische Ombudsfrau Tatjana Moskalkowa und die Sprecherin des Außenministeriums Maria Sacharowa forderten eine Reaktion der internationalen Organisationen.

Bald darauf bezeichnete der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Volker Türk, das Video als authentisch und forderte eine Untersuchung der Geschehnisse. Er forderte beide Seiten des Konflikts auf, "ihren Truppen klare Anweisungen zu geben, dass es keine Repressalien oder Vergeltungsmaßnahmen gegen Kriegsgefangene geben darf". Das russische Außenministerium hielt diese Reaktion für zynisch.

Mehr zum Thema - Warum wir das aktuelle Regime in der Ukraine als nazistisch bezeichnen

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.